Eine Kreditkarte für alle, dass ist die Unternehmensphilosophie von Payango. Das Unternehmen mit Sitz in Berlin bietet auch für weniger zahlungskräftige Gruppen wie Studierende, Schüler oder Freiberufler ganz selbstverständlich die Möglichkeit, eine Kreditkarte zu bekommen und mit dieser die Begleichung der Rechnungen bei Einkäufen und Bestellungen im Internet zu vereinfachen. Wurden früher Interessenten für eine Kreditkarte einer strengen Prüfung unterzogen und mussten einen regelmäßigen Gehaltseingang nachweisen, ist dies bei dem Anbieter keine Voraussetzung. Das Unternehmen hat es sich dabei zum Ziel gemacht, ganz neue Kundengruppen mit dem Angebot einer Kreditkarte erreichen zu wollen.
Für wen das Angebot von Payango wirklich interessant ist, welche Leistungen man bei diesem Anbieter darüber hinaus erwarten kann und welche Kosten einkalkuliert werden müssen, haben wir uns in unserem aktuellen Test einmal genauer angeschaut. Dabei haben wir uns auch die Frage gestellt, ob auch dem Thema Sicherheit und Kundenschutz ausreichend Platz eingeräumt wird und ob der Kunde sicher sein kann, dass weder Abzocke noch Betrug eine Rolle spielen. Alle Erkenntnisse, die wir in unserem Test gewonnen haben, sind in unserem nachfolgenden Bericht zusammengefasst.
Vor- & Nachteile der Kreditkarte von Payango
Vorteile
- keine Bedingungen und Voraussetzungen wie Gehalt und Schufa
- volle Kostenkontrolle
- keine Überschuldung möglich
Nachteile
- kein Kreditrahmen
- es fällt eine jährliche Gebühr an
- Kosten bei Bargeldabhebungen
Gebühren: Kreditkarte für jedermann zu moderaten Gebühren
So manch einer, der bei einer Bank die Erfahrung machen musste, dass er mit seinem Wunsch nach einer Kreditkarte mit fadenscheinigen Begründungen abgewiesen wurde, wird sich über die Ansage und das Angebot von Payango freuen: Unabhängig von irgendwelchen Bedingungen und Voraussetzungen kann jeder bei Payango eine eigene Kreditkarte bekommen. Neben Jugendlichen mit ihren ganz besonderen Interessen und Gewohnheiten im Einkauf, sollen alle Personen, die bei anderen Anbietern als lästige Bittsteller abgewiesen wurden, eine Chance auf eine eigene Kreditkarte erhalten so die Ankündigung auf der Startseite.
Zum Nulltarif gibt es diese Karte für jedermann allerdings nicht. Im Grunde handelt es sich auch nicht um eine Kreditkarte im klassischen Sinne, mit der man quasi „auf Kredit“ auf Einkaufstour gehen kann und die Rechnung erst ein paar Wochen später zu bezahlen braucht. Beim Angebot, der sogenannten Payangocard, handelt es sich vielmehr um eine sogenannte Prepaid Kreditkarte. Das heißt, der Kunde muss seine Karte zunächst aufladen bzw. ein Guthaben hinterlegen, bevor er die Karte für den bargeldlosen Einkauf nutzen kann.
Der Preis, den der Kunde für seine Karte einkalkulieren muss, liegt bei 25 Euro je Jahr. Rein formell ist die Karte zwar im ersten Jahr kostenfrei, allerdings muss zunächst eine sogenannte Ausstellungsgebühr bezahlt werden, bevor man die Karte erhält. Ab dem zweiten Jahr werden dann regelmäßig 25 Euro für die Benutzung der Karte fällig. Dieser Betrag kann auch nicht durch etwaige Umsätze mit der Karte in irgendeiner Form gemindert werden.
Mit diesem jährlichen Betrag sind zunächst die wichtigsten Kosten beglichen. Doch auch im alltäglichen Gebrauch muss der Kunde mit weiteren Kosten rechnen, die sich nicht so einfach vermeiden lassen. Nicht dazu gehört allerdings die Wahl eines individuellen Motivs für die Karte. Wer auf derartige Spielereien nicht verzichten will, muss einmalig fünf Euro einplanen und kann danach seine Karte mit einem speziellen Motiv aufwerten.
Während das Aufladen der Karte und die Kontoführung, sowie die Ausstellung von Kontoauszügen kostenlos erfolgen, können bei bestimmten Bezahlvorgängen durchaus Kosten anfallen. Zunächst sind alle Zahlungsvorgänge innerhalb der Eurozone für den Kunden grundsätzlich kostenfrei. Und auch in den Ländern Schweiz, Rumänien und Schweden kann der Inhaber der Payangocard bargeldlos bezahlen, ohne zusätzliche Gebühren fürchten zu müssen.
Anders sieht es dagegen in allen weiteren Ländern aus: Hier müssen bei jedem Bezahlvorgang, der mit der Payangocard vollzogen wird, 1,5 Prozent des Betrages als Gebühr einkalkuliert werden. Dies ist nicht gerade wenig und bei höheren Umsätzen kommen hier schnell beträchtliche Summen zusammen. Bei kleineren Einkäufen im Internet fällt dieser Anteil jedoch kaum ins Gewicht. Auch bei Bargeldabhebungen müssen Gebühren eingeplant werden.
Darüber hinaus können Gebühren fällig werden, wenn man auf eine sogenannte emergency Card zurückgreifen möchte oder in bestimmten Fällen auf emergency Cash angewiesen sein sollte. Ohne dass auf der Webseite von Payango genauer erklärt wird, was sich hinter diesen Angeboten verbirgt, verlangt der Anbieter für diesen Zusatzservice einen Betrag von 125 Euro.
Weitere Ursachen für zusätzliche Kosten können darüber hinaus Rücklastschriften bei einem Fremdbankeinzug sein, wofür drei Euro verlangt werden. Auch den Postversand bei der Abrechnung lässt sich der Anbieter mit einem Euro je Rechnung bezahlen, hier kann der Kunde aber natürlich auf den Versand per Email ausweichen. Mit fünf Euro muss der Kunde darüber hinaus rechnen, wenn er eine Rechnungskopie oder eine sogenannte Ersatzsteuerbescheinigung anfordert.
Auch wenn der Kunde einen SMS Service wünscht, sowie eine neue PIN für seine Karte benötigt, muss mit außerordentlichen Gebühren von 1,80 bzw. drei Euro gerechnet werden. Insgesamt ist die Karte also mit 25 Euro relativ günstig, wer jedoch umfangreich von den Zusatzangeboten Gebrauch macht, wir schnell einen vielfach höheren Betrag begleichen müssen.
Zahlungsmöglichkeiten: Prepaid-Guthaben wird per Überweisung eingezahlt
Anders als bei herkömmlichen Kreditkarten kann man bei Prepaid Kreditkarten nur über das Guthaben verfügen, welches sich tatsächlich auf dem dazugehörigen Konto befindet. Einen Kreditrahmen, wie man ihn von anderen Kreditkarten kennt, gibt es daher auch bei Payango nicht. Es ist also nicht möglich, mit der Karte zunächst Ausgaben zu tätigen, über deren Begleichung man sich dann erst später Gedanken machen braucht. Im Grunde gibt es bei Payangocard ausschließlich die Möglichkeit, per Banküberweisung Geld auf sein Kreditkartenkonto einzuzahlen. Der Anbieter hat hierfür eine Kontoverbindung veröffentlicht, über die der Kreditkarteninhaber unter Angabe seiner Kreditkartenummer entsprechende Beträge als Guthaben einzahlen kann. In welcher Höhe oder Form er dies tut, bleibt ihm dabei vollständig selbst überlassen. Dabei ist es selbstverständlich auch möglich, über das eigene Girokonto einen Dauerauftrag einzurichten, mit dem dann regelmäßig Geld auf das Kreditkartenkonto fließt. Andere Möglichkeiten gibt es dagegen nicht. Die Karte eignet sich also auch gut für Jugendliche, deren Eltern gerne die Kontrolle über das Ausgabenverhalten behalten möchten.
Bargeldabhebung: Möglich – aber nicht kostenlos
Eine wichtige Eigenschaft, die Besitzer von Kreditkarten immer wieder also besonders vorteilhaft hervorheben, ist die Möglichkeit, schnell und unkompliziert an Bargeld zu kommen. Die meisten Kreditkarten werden in Kooperation mit einem der großen Anbieter VISA oder MasterCard herausgegeben. Dadurch kann sich der Kunde auf ein weltweit recht weit verzweigtes Netzwerk von Geldautomaten verlassen. Auch bei der Payangocard steht die Kreditkartenfirma VISA im Hintergrund und der Inhaber kann überall, wo er das entsprechende Zeichen sieht, Bargeld abheben.
Im Falle der Payangocard ist dieser Vorgang allerdings nicht kostenlos. Bargeldabhebungen sind unabhängig davon, ob sie im In- oder Ausland stattfinden, stets mit einer Gebühr verbunden. Mindestens 2,50 Euro oder bei höhere Beträgen 2,5 Prozent vom abgehobenen Betrag werden als zusätzliche Gebühr für den Inhaber der Kreditkarte fällig. Bei Abhebungen am Bankschalter, die grundsätzlich auch möglich sind, werden sogar drei Prozent bzw. mindestens fünf Euro als Gebühr fällig. Auch dies ist sicher kein Schnäppchen und kann sich über das Jahr verteilt zu beträchtlichen Gebührenbeträgen summieren. Angenommen, mit der Kreditkarte werden einmal je Monat 100 Euro am Automaten abgehoben, so muss der Kunde mit jährlichen Zusatzgebühren in Höhe von 30 Euro rechnen. Noch nicht eingerechnet sind dabei eventuell anfallende Gebühren, die von fremden Geldinstituten bei der Abhebung vor allem im Ausland immer wieder verlangt werden.
Es ist also anzuraten, die Karte vorrangig bei Einkäufen in den Euroländern sowie im Internet einzusetzen und sich für den Zugang zu Bargeld einen anderen Anbieter zu suchen.
Zusatzangebote: Keine erweiterten Angebote bei Payango
Eventuelle Angebote, die dem Kunden die Nutzung der Karte mit Begrüßungsguthaben schmackhaft machen oder die ihn mit Punkteprogrammen zu höheren Umsätzen motivieren sollen, gibt es bei dem Anbieter derzeit nicht. Der Inhaber der Karte darf also bei Payango weder erwarten, dass er zu seiner Karte noch Versicherungsdienstleistungen erhält oder etwa in bestimmten Geschäften mit Rabatten einkaufen kann. Bei Payango ist die Karte das Produkt, ohne dass es etwas drum herum gibt. Dies ist einerseits konsequent, da man so den Kunden vor eine wirklich freie Entscheidung stellt, ohne ihn irgendwie beeinflussen zu wollen. Viele Kunden erwarten aber wohl heutzutage ganz einfach, dass sie einen Bonus erhalten, wenn sie sich für ein Produkt wie eine Kreditkarte entscheiden.
Eine Besonderheit ist es bei Payango in jedem Fall, dass bei der Beantragung sowie Bestellung einer neuen Karte weder ein regelmäßiger Gehaltseingang notwendig ist, noch extra geprüft wird, ob ein Schufa Eintrag vorliegt. Im Prinzip kann also wirklich jeder, der über ein eigenes Girokonto verfügt, bei Payango eine eigene Kreditkarte beantragen und erhält diese auch. Das sollte wohl Zusatzangebot genug sein und hebt sich definitiv von vielen anderen Anbietern ab.
Webseite: Verwaltung und Kontrolle sowohl online als auch mobil möglich
Es gehört unter Kreditkartenfirmen wohl längst zum guten Ton, dass alle notwendigen Vorgänge im Hintergrund online abgewickelt werden können, ohne jemals eine Filiale betreten zu müssen. Bei Direktbanken, welche ausschließlich von einer Internetplattform aus operieren, stellt diese Schnittstelle im Prinzip die einzige Möglichkeit dar, alle Angelegenheiten zu regeln. Nur für den Notfall stehen Telefonnummern bereit, mit denen man sich auch persönlich an einen Mitarbeiter wenden kann.
So auch bei Payango. Über die Webseite kann man sich wie beim Online Banking in seinen persönlichen Account einloggen und erhält schnell einen Überblick über alle relevanten Informationen. Dazu gehören in unserem Fall zunächst die entstandenen Umsätze, Gutschriften und Kartensalden sowie die aktuelle Monatsrechnung. Auch ältere Rechnungen können so jederzeit eingesehen werden.
All diese Funktionen sind darüber hinaus natürlich auch per mobilem Endgerät möglich. Sowohl für iPhones also auch für Android-Geräte wird von Payango eine entsprechende App bereitgestellt, mit der alle Vorgänge bequem bearbeitet werden können.
Darüber hinaus ist es auch möglich, sich online auf die Suche nach dem nächsten passenden Geldautomat zu machen, bei dem keine zusätzlichen Gebühren verlangt werden. Nach unseren Erfahrungen handelt es sich um ein gut strukturiertes Angebot, bei dem alle basalen Funktionen unterstützt werden.
Sicherheit: Regulierung und Einlagensicherung gibt es über die Partnerbank
Im Gegensatz zu klassischen Kreditkarten, bei denen die Kunden statt einem eigenen Guthaben über einen Kreditrahmen verfügen, den sie entsprechend ausschöpfen können, wird bei Prepaidkarten ein eigenes Guthaben hinterlegt. Auch wenn dieses Guthaben sicher keine riesigen Vermögen umfassen wird, stellt sich aus Sicht des Kunden die berechtigte Frage, ob das Geld auch sicher ist.
Im Falle von Payango haben unsere Erfahrungen in dieser Hinsicht ganz eindeutig belegt, dass sich die Kunden hier keinerlei Sorgen machen müssen. Grundsätzlich ist es in Deutschland so, dass nur Unternehmen mit einer eigenen Banklizenz eigene Kreditkarten an Kunden ausreichen dürfen. Daher ist es mittlerweile gängige Praxis, dass sich Kreditkartendienstleister ohne Lizenz mit renommierten Finanzinstituten zusammentun, die ihren Sitz in Deutschland haben und auch entsprechend reguliert werden.
So ist auch Payango den Umstand angegangen, über keine eigene Banklizenz zu verfügen. Kooperationspartner ist in diesem Fall die Landesbank Baden-Württemberg, eines der größten Institute Deutschlands. Rein rechtlich wird das notwendige Konto für das Prepaid Guthaben auch bei dieser Bank eröffnet und damit ist auch die Bank für die Einlagensicherung verantwortlich. Wie alle Bankunternehmen mit Sitz in Deutschland, ist auch die Landesbank Baden-Württemberg zur Mitgliedschaft in einem Einlagensicherungsfond verpflichtet. Das Guthaben eines jeden Kunden ist damit also bis zu einem Betrag von 100.000 Euro abgesichert. Zur Sicherheit der Kunden und deren Gelder werden auch weitere technische Verfahren wie die Datenverschlüsselung oder das bewährte „Verified per Visa“ Verfahren angewendet.
Unternehmensinfos: Kleines Unternehmen mit Sitz in Berlin
Bei dem Unternehmen handelt es sich um eine relativ junge Firma mit Sitz in Berlin. Darüber hinaus ist über die Präsenz von Payango recht wenig über dieses Unternehmen in Erfahrung zu bringen. Recht breit ist das Unternehmen dagegen in seiner medialen Präsenz aufgestellt und ist sowohl bei Twitter als auch bei Facebook vertreten. Darüber hinaus betreibt es einen eigenen Blog, der jedoch nur sehr unregelmäßig mit neuen Beträgen versehen wird. Die aktuellsten Beiträge liegen jedenfalls allesamt mehrere Jahre zurück.
Fazit: Payango Prepaid-Kreditkarte für bestimmte Gruppen sehr interessant
Insgesamt bietet die Payangocard neben dem unschlagbaren Vorteil, dass sie wohl jeder unkompliziert erhalten kann, auch die Vorzüge einer effektiven Kostenkontrolle. Sowohl für Personen, die aufgrund ihrer Lebenssituation bei anderen Instituten keine Chance auf eine Kreditkarte sehen, als auch für welche, die sich selber in Bezug auf ihre Ausgaben disziplinieren möchten, bietet Payango mit seiner Prepaid-Kreditkarte ein gutes Angebot. Vorausgesetzt, es befindet sich ausreichend Guthaben auf dem Kreditkartenkonto, kann der Kunde alle Vorzüge, die mit dieser Zahlweise verbunden sind, nutzen. Darüber hinaus muss aber eingewendet werden, dass dieser Service leider nicht kostenlos zu haben ist. Neben jährlichen Gebühren muss auch bei weiteren Transaktionen mit Gebühren gerechnet werden. Der Kunde sollte sich also vor allem genau überlegen, für welche Zwecke er seine Karte einsetzt.