Nach eigenen Angabe war Barclays im Jahre 1966 die erste Bank, die in Europa das Modell der Kreditkarte anbot und auch heute noch zählt die Bank zu den wichtigsten Anbietern weltweit. Während sie in Großbritannien als Marktführer gilt, ist sie mit ihren Angeboten auch in Deutschland breit vertreten. Wir haben das Unternehmen und dessen Angebote getestet und möchten alle Angebote nun in unserem Erfahrungsbericht vorstellen.
Vor- & Nachteile von Barclaycard
Vorteile
- Drei Kartentypen zur Auswahl
- Kreditkarten für Studierende im Angebot
- Beitragsfreie Kreditkarte möglich
- Sofortige Beantragung online möglich
Nachteile
- Keine gravierenden Nachteile
Angebot und Gebühren im Überblick
Insgesamt bietet Barclaycard seinen Kunden drei verschiedene Kreditkartenversionen an, welche alle drei vom Partnerunternehmen VISA herausgegeben werden. Neben der Basisversion „Barclaycard New Visa“ gibt es die „Barclaycard Gold Visa“ sowie die „Barclaycard Platinum Double“. Alle drei Versionen möchten wir hier in unserem Testbericht mit ihren jeweiligen Konditionen vorstellen. Auch auf die Barclaycard für Studierende möchten wir zusätzlich einen kurzen Blick werfen.
Bei der „Barclaycard New Visa“ handelt es sich um eine beitragsfreie Kreditkarte, das heißt auch über das erste Jahr hinaus muss der Inhaber dieser Karte mit keinerlei Grundgebühren rechnen. Diese kann sofort und unkompliziert beantragt werden und der Kunde erfährt auch direkt, ob und welcher Kreditrahmen für ihn in Frage kommt.
Insgesamt zeichnet sich diese Karte durch eine Reihe von interessanten Eigenschaften sowie kostengünstige Konditionen aus. Zunächst kündigt Barclaycard an, dass das Versprechen von Null Euro Gebühren ein Leben lang aufrecht gehalten werden soll. Darüber muss der Inhaber der Barclaycard New Visa auch bei Geldabhebungen innerhalb des Euroraums mit keinerlei Gebühren rechnen. Im Ausland sieht das allerdings etwas anders aus: 1,99 Prozent der Abhebungssumme werden als Gebühren berechnet – bei einer Abhebung von 200€ sind das immerhin schon fast vier Euro an Gebühren.
Die dritte „Gebührennull“ gibt es bei den Zinsen, die für den in Anspruch genommenen Kredit erhoben werden. Wenn man die entsprechende Summe nach zwei Monaten und dabei in einer Summe begleicht, werden keine weiteren Gebühren fällig. Gerade bei einfachem Gebrauch und guter Zahlungsdisziplin sind also bei der Karte keine laufenden Gebühren zu befürchten.
Darüber hinaus bietet Barclaycard aber auch noch weitere Leistungen für den Inhaber der New Visa Card. So kann der Inhaber der Karte auch wählen, ob er seinen Saldo in einer Zahlung oder lieber in Raten ausgleichen möchte. Bei der Ratenzahlung werden derzeit zwei Prozent als Zinsen auf den entsprechenden Betrag erhoben. Dabei sind auch moderate Rückzahlungsraten ab 15€ je Monat möglich. Eine Neuerung, die in Zukunft sicher immer mehr Einzug halten wird, die aber noch längst nicht alle Kartendienstleister im Programm haben, ist die sogenannte kontaktlose Bezahlfunktion. Die Karte muss dabei nur noch an das entsprechende Terminal gehalten werden. Außerdem gibt es die Maestro Card als Alternative, falls die Visa Card mal nicht akzeptiert werden sollte.
Ein etwas erweitertes Angebot zu ebenfalls sehr günstigen Konditionen kann der Kunde bei der Barclaycard Gold Visa erwarten. Während Saldo Zinsen und Abhebungen ebenso wie bei der Basisversion geregelt sind, entfällt die Jahresgebühr nur für das erste Jahr. In den Folgejahren hängt der Beitrag vom jeweiligen Jahresumsatz ab. Liegt dieser über dem Niveau von 3.000€, bleibt die Karte ein weiteres Jahr beitragsfrei. Ist dies nicht der Fall, muss der Karteninhaber mit einer Gebühr von 49€ rechnen.
Als ein weiterer Unterschied zur vorher beschriebenen Basisvariante New Visa kann bei der Barclays Gold Visa eine kostenlose Partnerkarte genutzt werden, die über die gleichen Konditionen verfügt. Der eigentliche Vorteil dieser Karte ist aber in der enthaltenen Reiseversicherung zu sehen. Das Gesamtpaket dieser Versicherung enthält eine Krankenversicherung im Ausland, eine Verkehrsmittel-Unfallversicherung sowie einen Assistance Service, der im Schadensfall greift und vor Ort schnell Unterstützung bietet.
In der dritten Variante kann quasi das Premium Segment des Kreditkartenangebotes von „Barclaycard Platinum Double“ gesehen werden. Diese Variante ist lediglich im ersten Jahr gebührenfrei und schlägt danach mit jährlich 95€ zu Buche. Dafür erhält der Kunde aber auch einige Vergünstigungen. Unter anderem kann auch im Ausland stets kostenlos Bargeld abgehoben werden. Darüber hinaus sind bis zu drei vollwertige Partnerkarten für Familienmitglieder möglich, ohne dass weitere Gebühren anfallen.
Darüber hinaus bietet diese Karte einen erweiterten Karten- und Warenschutz. So werden bei Verlust oder Diebsstahl die Karten sofort gesperrt und bei der Wiederbeschaffung anderer Dokumente wie Reisepass oder Führerschein wird schnell Hilfe angeboten. Interessant ist auch, dass Waren, die mit der Kreditkarte Platinum Double erworben wurden, auch unter den Versicherungsschutz fallen. Wie bei der Version Gold Visa ist auch ein umfassender Reiseschutz Bestandteil des Leistungsangebotes.
Ein besonderes Angebot hält Barclaycard für Studierende bereit. Auch sie können bei dem Dienstleister eine eigene Kreditkarte erhalten. Hier werden in jedem Fall geringere Anforderungen an die Bonität geltend gemacht. Nach 0€ Gebühren im ersten Jahr werden in den folgenden Jahren je 12€ fällig und zwar unabhängig vom Umsatz. Offenbar geht das Unternehmen davon aus, dass der Umsatz bei Studierenden generell niedriger ausfällt, so dass keine Umsatzgrenzen eingeführt werden, bei denen die Gebühr zurückerstattet wird. Während in Bezug auf Optionen wie Rückzahlung und Erhebung von Zinsen die gleichen Konditionen wie bei den anderen Versionen gelten, fehlt bei der Kreditkarte für Studierende die sogenannte Raubversicherung sowie die Option zur Ausfallschutzversicherung.
Insgesamt hält Barclaycard für die meisten Ansprüche eine passende Karte bereit. Während in der Basisvariante vor allem das Argument niedriger Kosten sticht, gibt es bei den höheren Varianten sehr interessante Zusatzleistungen.
Verschiedene Zahlungsmöglichkeiten im Angebot
Wenn regelmäßig mit der Kreditkarte bezahlt wird, entsteht automatisch ein Saldo, der in ebenso regelmäßigen Abständen, zumeist einmal im Monat, ausgeglichen werden muss. Hierfür bietet Barclaycard mehrere Möglichkeiten an. Zum einen kann dies mit einer einfachen Überweisung vollzogen werden. Hierfür hat der Anbieter eine bestimmte Kontoverbindung angegeben, auf welches der volle oder auch nur teilweise Saldobetrag unter Angabe der Kreditkartennummer überwiesen werden soll. Darüber hinaus kann auf die gleiche Art und Weise ein Dauerauftrag eingerichtet werden um den Saldo in Raten abzuzahlen.
Als dritte und für beide Seiten wohl bequemste Zahlungsart kann auch eine Einzugsermächtigung erteilt werden. Die entstehenden Salden werden dann regelmäßig vom angegebenen Konto abgebucht. Dabei liegt es in der Entscheidung des Kunden, bis zu welcher Höhe Beträge abgebucht werden. Eine Kreditkarte von Barclaycard setzt aber die Eröffnung eines zusätzlichen Verrechnungskontos nicht voraus.
Bargeldabhebung: Weltweit möglich – Kosten hängen von Kartenversion ab
Grundsätzlich kann mit allen drei hier vorgestellten Versionen von Barclaycard auch weltweit kostengünstig Bargeld abgehoben werden. Während Abhebungen innerhalb Deutschlands grundsätzlich kostenfrei sind, fallen bei Auslandsabhebungen 1,99 Prozent des jeweiligen abzuhebenden Betrages an. Eine Ausnahme stellt die Karte Platinum Double dar, bei der, ab einer Jahresgebühr von 95€ auch im Ausland unbegrenzt kostenlos Geld abgehoben werden kann. Ab einem zu erwartenden Betrag von 4.800€ lohnt sich also diese Kartenversion schon allein aufgrund der gesparten Gebühren bei Abhebungen im Ausland.
Zusatzangebote: Startguthaben, Versicherung und Werbungsprämie
Bei der New Visa kann der Kunde aktuell mit einem Bonus rechnen. Während unseres Testzeitraumes gab es für jeden Kunden 25€ Extraguthaben, wenn er eine neue Kreditkarte bei Barclaycard bestellt. Dieser Bonus wird dem Konto gutgeschrieben, sobald innerhalb der ersten vier Wochen nach Erhalt der Karte ein Umsatz erzielt wurde. Zusätzlich gibt es bei dieser Karte ein sogenanntes „fünf Sterne Sicherheitspaket“. Dieses umfasst eine 24 Stunden Notfallhotline, den Schutz von Kartenmissbrauch sowie 500€ Notfallbargeld bei Verlust der Karte. Bei Onlinelieferungen bietet Barclaycard zudem einen eigenen Lieferschutz. Optional kann der Kunde sich auch gegen unverschuldete Zahlungsausfälle etwa im Falle einer unerwartet eingetreten Arbeitslosigkeit oder Arbeitsunfähigkeit absichern, so dass er in diesen Fällen nicht voll für den Kreditkartensaldo aufkommen muss. Konkret werden 10 Prozent des laufenden Saldos durch die Versicherung übernommen. Dieser Service kann für eine Gebühr in Höhe von 0,89 Prozent des laufenden Saldovolumens in Anspruch genommen werden. Inklusive ist dagegen eine „Geldautomaten Raub Versicherung.“ Für Raubüberfälle, die bis zu zwei Stunden nach der Abhebung passieren, werden dem Kunden bis zu 500€ des abgehobenen Guthabens erstattet.
Auch ein „Freunde werben Freunde“ Programm gibt es. Sowohl Barclaycard Besitzer als auch Personen, die nicht Inhaber einer der Kreditkarten sind, können an diesem Programm teilnehmen und sich Geldpräminen in Höhe von bis zu 55€ je Empfehlung sichern. Bei einer Empfehlung sind es dabei bereits 30€ Prämie. Die Höhe der Prämie kann darüber hinaus bei vier erfolgreichen Empfehlungen auf bis zu 55€ je Person ansteigen, so dass auf diese Weise beachtliche Summen zusammen kommen können. Für unterschiedliche Kreditkarten gibt es in diesem Zusammenhang auch unterschiedliche Prämienhöhen.
Webseite: Alles im Blick mit dem Online Kundenservice
Barclaycard bietet seinen Kunden den vollen Service über sein Online Portal. Nach dem Login hat der Kunde eigentlich Zugriff auf alle relevanten Funktionen und Informationen in Bezug auf seine Kreditkarte. Er kann dabei zu jederzeit seinen aktuellen Verfügungsrahmen abfragen oder auch die aktuellen Umsätze einsehen, die über die Kreditkarte abgewickelt wurden. Weiterhin ist es über das Online Portal möglich, Überweisungen zu tätigen, auch können Kontoauszüge bzw. entsprechende Übersichten für die abgelaufenen 12 Monate als PDF heruntergeladen werden.
Bequem ist es zudem jederzeit möglich, die persönlichen Daten zu ändern, falls dies notwendig sein sollte, etwa bei einem Umzug oder der Veränderung des familiären Status. Für die Wahrung von Sicherheitsaspekten wird von Barclaycard daneben für alle sensiblen Vorgänge das sogenannte mTAN Verfahren angeboten, also das mobile Tan Verfahren, bei dem die Transaktionsnummer per SMS auf das Mobiltelefon übermittelt wird. Zudem bietet das Unternehmen an, den Kunden jederzeit per SMS über Kontostand oder Umsätze zu informieren.
Für eine unkomplizierte Abwicklung über ein mobiles Endgerät wie ein Smartphone kann der Kunde zudem eine App nutzen, die er schnell über die Webseite herunterladen und auf seinem mobilen Endgerät installieren kann. Darüber kann der Kunde verschiedene Informationsangebote nutzen, also Kontostand oder Kreditrahmen sowie die Kontenübersichten abrufen. Darüber hinaus hat er mobilen Zugriff auf die FAQ und kann bei Bedarf auch unkompliziert Kontakt zum Kundenservice über eine Direktwahl aufnehmen.
Sicherheit: Regulierungsbehörde ansässig in London
Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz in London, verfügt aber auch über mehrere internationale Standorte unter anderem auch in Deutschland. Sitz der deutschen Niederlassung ist dabei Hamburg. Zuständige Aufsichtsbehörde, die auch für die Regulierung des Instituts zuständig ist, ist die Financial Conduct Authority mit Sitz in London. Bezüglich der Einlagensicherung finden sich auf den Seiten von Barclaycard keine weiteren Informationen. Da das Unternehmen als Kreditkartendienstleister aber vor allem Kredite vergibt, spielt dieser Aspekt auch keine so bedeutende Rolle für den Kunden, da kein Referenzkonto notwendig ist, auf dem etwaige Guthaben hinterlegt werden. Wichtiger sind vor diesem Hintergrund weitere Sicherheitsvorkehrungen einzuschätzen, die Barclaycard betreibt um die Daten der Kunden sowie den Zahlungsverkehr selber zu schützen.
Weitere Unternehmensinfos: Einer der führenden Anbieter weltweit
Der Kreditkartendienstleister ist ein Tochterunternehmen bzw. eine Zweigniederlassung der drittgrößten britischen Bank Barclays. Das Bankhaus ist eines der weltweit größten Geldinstitute und verfügt über eine Basis von 48 Millionen Kunden.
1965 brachte Barclaycard als erstes Unternehmen eine Kreditkarte in Großbritannien heraus. Mittlerweile hat das Unternehmen knapp 10 Millionen Kunden. In Deutschland bietet Barclaycard neben dem Service rund um die Kreditkarte auch Verbraucherkredite an.
In Deutschland blickt Barclaycard seit seinem Markteintritt im Jahre 1991 nach eigenen Angaben auf eine anhaltende Erfolgsgeschichte zurück. Bis heute wurden dabei 1,5 Millionen Kreditkarten herausgegeben, was das Unternehmen zum führenden Kreditkartenanbieter in Deutschland macht. Neben Deutschland und Großbritannien ist der Anbieter in einer Reihe weitere Regionen rund um den Globus aktiv, unter anderem in den USA, im Raum Asien und Pazifik sowie in Afrika.
Fazit: Gute Bedingungen bei einem renommierten Anbieter
Kunden, die sich für eine Kreditkarte vom Anbieter entscheiden, wählen einen weltweit führenden Anbieter, der neben hohen Sicherheitsstandards auch sehr günstige Konditionen anbieten kann. Neben einer sehr gut strukturierten Auswahl von Karten, mit denen sich Kundenanforderungen und Kartenkonditionen sehr gut in Einklang bringen lassen, bietet Barclaycard generell sehr günstige Konditionen. Während die Basisvariante bereits eine Reihe interessanter Möglichkeiten bietet, wie etwa die Zusicherung lebenslanger Gebührenfreiheit, werden bei den höheren Versionen dann teils umsatzabhängige Gebühren fällig. Bei der Prämienversion sind feste Gebühren zu entrichten wobei dann aber im Ausland kostenlos Bargeld abgeboben werden kann. Zusätzlich zu den eigentlichen Kreditkartenleistungen erhält der Kunden zudem eine sehr gute Auswahl von weiteren Angeboten, etwa im Bereich Versicherungen.